Rosmarie Keller ist am 10.10.1960 «im hintersten Emmental geboren», wie sie sagt. Sie war mit Urs verheiratet und Mutter dreier erwachsener Töchter und Grossmutter von sieben Enkelkinder.
Rosmarie Keller schnitzt seit ihrer Kindheit und stellt stilvolle Holzspielsachen her. «Wieso hast du dir ausgerechnet schnitzen als künstlerische Tätigkeit ausgesucht?» «Ich weiss das nicht so genau, denn schnitzen ist für mich wie eine Droge, ja sogar eine Sucht. Oft arbeite ich auch in den Ferien an meinen Holzfiguren. Ich muss und will etwas mit meinen Händen tun. Es macht mir unendlich viel Spass, Holz zu verändern und schöne Gegenstände herzustellen.»
Ihr Vater war Holzbildhauer, leider ist er 2011 gestorben. Eigentlich war er Bergbauer, und in frühen Jahren hat er in der guten Stube geschnitzt.
So ist Rosmarie Keller in den Holzspänen aufgewachsen. «Überall lagen sie herum, im Wohnzimmer in der Küche», erzählt sie lachend. Breits mit vierzehn begann Rosmarie mit dem Holzschnitzen. Rosmarie hat ihr Hobby vor vielen Jahren zum Beruf gemacht. «Was fasziniert dich an dieser Art zu leben?», frage ich sie. «Unabhängigkeit, handwerklich etwas tun, in meinem Tagesablauf frei sein, anfertigen können, wann ich will und wie viel ich will.»
Was hat dich aber veranlasst, ausgerechnet Holztiere herzustellen?» «Tina, meine Tochter, bekam vor vielen Jahren von ihrem Götti eine hölzerne Arche und sfr. 100.- Gemeinsam gingen wir in einen Laden und wollten Holztiere für die Arche kaufen. Leider bekamen wir nur sehr wenig für unser Geld. Da beschloss ich, die Holzspielsachen selber herzustellen. Als ich von zu Hause auszog, bekam ich gutes Werkzeug mit auf meinen Lebensweg, damit ich selber etwas erzeugen könnte. Das war eigentlich der Beginn meiner eigenen Schnitzerkarriere. Ich habe als erstes drei Hühner geschnitzt, und dann begann, ich Holzspielzeuge für meine Kinder herzustellen. Später als meine Kinder grösser wurden, standen sie eines Tages am Strassenrand und boten ihre Spielsachen an. Ich war überrascht, als sie mit den Taschen voller Geld nach Hause kamen und sie ihre Gegenstände an die Leute gebracht hatten.Später fuhr ich mit dem Leiterwagen auf den Handwerkermärit und begann meine Tiere professionell zu verkaufen.»
Seit vielen Jahren findet man Rosmarie und Urs Keller jeden ersten Samstag im Monat auf dem Handwerkermärit auf der Berner Münsterplattform. Sie mag es, auf dem Handwerkermärit zu stehen und mit Menschen zu reden. «Bei meiner Arbeit bin ich oft alleine und da ist es für mich wichtig, auf den Märkten zu beobachten, wie Menschen Freude an meinen Tieren haben.»